„Unser Unternehmen wurde in den USA gegründet. Wir haben eine mobile App zur Optimierung des Abfertigungsbetriebs entwickelt, also der Zeit zwischen der Landung und dem Start eines Flugzeugs“, sagte Anthoine über sein Unternehmen. „Unsere App stellt im Wesentlichen sicher, dass ein Flugzeug auf die effizienteste Art und Weise auf den nächsten Flug vorbereitet wird, indem sie allen Beteiligten Echtzeit-Transparenz über die Abläufe bietet. Wir arbeiten mit Flughäfen und Fluggesellschaften zusammen sowie mit anderen Beteiligten wie den Abfertigern – Reinigungsfirmen, Unternehmen, die Lebensmittel zum Flug transportieren usw. Denn sie tragen entscheidend dazu bei, dass die Fluggesellschaften sicher und pünktlich wieder in die Luft kommen.“

Da der Markt für Systeme für die Bodenabfertigung von Flugzeugen bis 2025 ein Volumen von 190 Milliarden Dollar erreichen soll, ist Wettbewerb natürlich vorprogrammiert. Der wesentliche Wettbewerbsvorteil von Tarmac Technologies besteht jedoch darin, das gesamte Ökosystem zu betrachten, was die Abläufe aller Beteiligten – Flughäfen, Fluggesellschaften und Abfertiger – optimiert. Die meisten bestehenden Plattformen berücksichtigen nur die Perspektive eines Akteurs. „Bei der Entwicklung berücksichtigten wir die Perspektiven der Endnutzer, also der Fachkräfte auf dem Rollfeld, um eine benutzerfreundliche App zu entwickeln, die diese dann gerne benutzen. Andere Plattformen sind in dieser Hinsicht ziemlich veraltet“, erklärt Anthoine. In der Tat steht der Markt für die Systeme zur Bodenabfertigung noch in der Anfangsphase der Innovation. Da der Markt expandiert, dürfte davon auszugehen sein, dass Blockchain- und IoT-Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung gewinnen, wobei der Schwerpunkt verstärkt auf der Datenanalyse liegt.

Mit diesen möglichen Innovationen im Hinterkopf fragten wir Anthoine, warum er die Region Paris als Zentrale seines Unternehmens in Europa ausgewählt hat. „Das ist eine gute Frage“, meinte er. „Da Frankreich im Bereich der Luftfahrt stark ist, wussten wir, dass wir uns hier niederlassen wollten. Wir hatten die Wahl zwischen Bordeaux, Toulouse und Paris. Am Ende entschieden wir uns für Paris, da es aus finanzieller Sicht immer noch das Herz Frankreichs ist. Hier sitzen die meisten Akteure der Branche. Das Geld ist hier zu finden und damit auch die Investmentfirmen.“
 

Eine kosteneffiziente Wahl für globale Verbindungen und hochkarätige Fachkräfte

Laut Anthoine war auch die gute internationale Anbindung ein Grund für die Entscheidung für die Region Paris. Tarmac Technologies arbeitet mit Unternehmen im pazifischen Raum, in Nordamerika und in Europa zusammen und deren Mitarbeiter müssen einfach und schnell in diese Regionen reisen können. Außerdem bietet die Region Paris großartige Anreize für Startups und innovative Unternehmen, um ihnen in der Anfangsphase beim Wachsen zu helfen. Anthoine findet außerdem, dass es hier im Vergleich zu San Francisco weniger teuer ist, Produktteams aufzubauen – wobei der Fachkräftepool genauso gut ist, insbesondere auf der Produktseite. In der Region Paris sind eine Vielzahl gut ausgebildeter, internationaler Arbeitskräfte zu Hause, ebenso wie Ingenieure und Forscher von Weltrang, die von den besten technischen Hochschulen kommen und weltweit für ihre technischen und wissenschaftlichen Fähigkeiten anerkannt sind. Mit über 100 000 Forschungsfachkräften belegt die Region in diesem Gebiet den 1. Platz in Europa. Darüber hinaus finden die Unternehmen aufgrund von drei der fünf bestplatzierten Management-Masterprogramme weltweit, hier einen großen Pool an qualifizierten Mitarbeitern, die ihr Wachstum unterstützen.

Die richtigen Fachkräfte zu finden ist das eine, die tatsächliche Umsetzung des Prozesses der Unternehmensgründung das andere. Das kann durchaus einschüchternd sein, besonders, wenn man ins Ausland expandiert. Anthoine kannte Choose Paris Region aus seiner Zeit in San Francisco, wo die Agentur als aktiver Akteur in der französischen Startup-Ökosystem-Szene in Erscheinung tritt. „Als ich mich für die Expansion nach Paris entschied, half mir Choose Paris Region dabei, mich zurechtzufinden und die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen. Das reichte von Formalitäten bis hin zur tatsächlichen Unterstützung, um das Unternehmen voranzubringen”, erklärte Anthoine. „Choose Paris Region hilft bereits vor der eigentlichen Ankunft. Das reduzierte wirklich den Stress, der mit der Gründung eines Unternehmens in einem anderen Land einhergeht. Die Zusammenarbeit erleichtert den gesamten Prozess. Dann half mit die Agentur dabei, das Ökosystem besser kennenzulernen und stellte dafür einige Verbindungen in die Luft- und Raumfahrtindustrie her, um Treffen mit potenziellen Kunden, Partnern und Investoren zu ermöglichen. Insgesamt betrachtet hat mir Choose Paris Region am meisten mit Schnelligkeit geholfen. Schon vor der Ankunft beschleunigt die Agentur alle Verfahren und treibt die Dinge dann auch nach der Ankunft schnell voran. Wenn man dann vor Ort ist, gibt es natürlich Anlaufstellen wie die Station F und Bpifrance, die ein Ökosystem bieten, das Startups unterstützt.“ Mit einem umfangreichen Netzwerk von über 400 Gründerzentren, FabLabs und Coworking Spaces ermöglicht die Region Paris ankommenden internationalen Unternehmen, von Beginn an effektiv zu arbeiten und von einem von Zusammenarbeit geprägten Umfeld zu profitieren. Diese lokalen Ökosysteme sind das Epizentrum innovativer Startups und machen die Region Paris zu einem führenden Innovationsstandort.

Die Region Paris – das nächste Silicon Valley?

„Auf jeden Fall“, meinte Anthoine. „Die Arbeit, die die Region geleistet hat, um Innovationsmöglichkeiten zu erschließen und Systeme und Anreize für die Gründung von Unternehmen zu schaffen, führt Paris in die richtige Richtung. Wir werden sogar für das Silicon Valley attraktiv, das für Mitarbeiter teurer ist.“ Er fügte hinzu: „Frankreich entwickelt sich zu einem sehr guten Ort für amerikanische Unternehmen, um ihre Produkte in Europa zu vermarkten. Die Region Paris erfüllt alle Voraussetzungen, um zum Silicon Valley 2 zu werden. Sie hat eine großartige F&E-Szene, tolle Labore, theoretische Forschung und Nachwuchskräfte von den französischen technischen Hochschulen und Programmierschulen

Die besten Innovationen entstehen in Zeiten der Not. Während einer Krise ist die Innovationsfähigkeit genauso wichtig – wenn nicht sogar wichtiger – wie in Zeiten eines sicheren Marktes. Auf die Frage, wie sich das Coronavirus auf Tarmac Technologies ausgewirkt hat, erwiderte Anthoine, dass sie ihren Service angepasst haben. „Es gab einen großen Einbruch im Flugbetrieb, was auch für uns einen Marktrückgang bedeutete. Wir mussten unser Produkt neu überdenken, um es den Besonderheiten nach der Krise anzupassen. Wir haben uns auch in neue Märkte gewagt, die durch die Krise gestärkt wurden, wie zum Beispiel reine Frachtflüge. Die Krise hat unsere Kunden auch dazu gezwungen, ihren Bodenbetrieb zu überprüfen und zu modernisieren, was für uns positiv ist. Wir sind optimistisch gestimmt, dass die Nachfrage wieder ansteigen wird. Und sobald dies eintritt, werden wir bereit sein!“
 

Der Sprung ins kalte Wasser

Unternehmen, die eine Expansion in die Region Paris planen, gibt Anthoine als Ratschlag mit, dass es entscheidend ist, direkt loszulegen. „Die Region Paris ist großartig – es gibt eine Innovationsdynamik, die Ihre Mitarbeiter beflügeln wird, und Sie finden hier alles, was Sie für eine Expansion brauchen – Nachwuchskräfte, Investitionen und unterstützende Ökosysteme. Aber machen Sie nichts halbherzig – die Entscheidung muss gut durchdacht sein“, fügte er hinzu. „Die Region Paris ist schnell. Hier geht alles sehr schnell. Außerdem ist sie vielseitig, ganz so wie San Francisco. Hier gibt es viele Nationalitäten und Menschen aus der ganzen Welt.“ Müsste Anthoine die Region Paris mit drei Worten beschreiben, wäre seine Antwort: schnell, vielseitig und voller Möglichkeiten!