Seit dem Ausbruch von COVID-19 haben Unternehmen auf der ganzen Welt ihre Bemühungen intensiviert, um die Pandemie zu bekämpfen und die beispiellos gestiegene Nachfrage nach Handdesinfektionsmitteln und persönlicher Schutzausrüstung (PSA) zu bewältigen. In der Region Paris stieg die Nachfrage nach hydroalkoholischem Gel in wenigen Tagen extrem, was dazu führte, dass Unternehmen mit innovativen Geschäftslösungen auf die Marktveränderungen reagierten.
Konzertierte Anstrengungen zur Erfüllung der steigenden Nachfrage nach hydroalkoholischem Gel
In der Region Paris wurden seitens der Chemie-, Mode-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Spirituosenindustrie gemeinsame Anstrengungen unternommen, um einen Mangel an Handdesinfektionsmitteln zu verhindern. Einige unter ihnen steigerten ihre Produktionsanstrengungen, während andere ihre gesamten Produktionslinien verlagerten und so einen Mangel an Handdesinfektionsmitteln verhinderten. Sowohl sehr große Konzerne (LVMH, Dior, Guerlain, Hermès, L’Oréal, Sisley, Clarins, Yves-Rocher, Arkema, Seqens) als auch Midcap-Unternehmen (Septodont) und KMU (Inventec, Afuludine) zeigten an dieser Front großes Engagement. In außergewöhnlich kurzer Zeit stieg die Produktion von hydroalkoholischem Gel in Frankreich von 50.000 Litern pro Tag auf aktuell über 500.000 Liter.
Die entscheidende Rolle der Start-ups
Die Hersteller direkt mit Großhändlern in Kontakt zu bringen war eine der vielen Herausforderungen der Gesundheitskrise, die mit der zügigen Schaffung der B2B-Plattform „StopCovid19.fr“ durch Mirakl, ein auf E-Commerce- und Marketplace-Lösungen spezialisiertes Pariser Start-up, gemeistert wurde. Die kostenlose und vom Wirtschafts- und Finanzministerium unterstützte Plattform ist ein Marktplatz, auf dem medizinische Fachkräfte ihren Bedarf nach Gel, Masken, Kleidern und anderen wichtigen Produkten anmelden und direkte Lieferungen von Herstellern, Großhändlern, Subunternehmern und Einzelhändlern erhalten können. Das Besondere an der Plattform ist, dass die Lieferketten immer kürzer werden und die Nachfrage somit sehr schnell erfüllt werden kann. Seit ihrer Eröffnung hat die Plattform bereits die Lieferung von mehr als 307.000 Litern hydroalkoholischer Gels und Lösungen, 1,3 Millionen chirurgischen Masken (FFP2 oder gleichwertig) und 130.000 alternativen Masken für den professionellen Einsatz ermöglicht. Aktuell vereint die Plattform 70 registrierte Verkäufer (alle Produkte zusammengefasst) und 1.700 Kunden.
Eine agile und vereinte Region
So kristallisierten sich für die industrielle Basis der Region Paris zwei große Schlagwörter heraus: AGILITÄT und SOLIDARITÄT. Die Unternehmen konnten sich erfolgreich an die unbekannte Situation anpassen. Chemieunternehmen verdreifachten ihre Produktion von hydroalkoholischem Gel. Masken und Schutzkleidung wurden an Krankenhäuser und Gesundheitszentren sowie an Feuerwehr, Militärpolizei oder Nachbargemeinden gespendet und die Automobilindustrie war in der Lage, die Produktion von Beatmungsgeräten hochzufahren.
Insgesamt hat die COVID-19-Krise zu einer beispiellosen Solidarität zwischen den Bürgern und der Industrie geführt. Sie hat auch gezeigt, dass der Industriesektor der Grundpfeiler der Wirtschaft bleibt und darüber hinaus eine bedeutende Quelle von technologischen Lösungen und Innovationen darstellt.