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Aufruf zu Interessenbekundungen für die Entwicklung einer Holz und andere biobasierte Rohstoffe verarbeitenden Industrie in der Region Paris

© freepik-aleksandarlittlewolf

Biobasiertes Bauen für einen ökologischen Aufschwung in der Region Paris


Seit 4 Jahren ist die Umwelt eine Priorität der Region. Dies umfasst den Kampf gegen den Klimawandel ebenso wie die Verbesserung der Gesundheit der Einwohner vor Ort oder aber die Erhaltung ihres Lebensraums. Ziel ist es, die Region Paris bis 2050 kohlenstofffrei zu machen. So werden die Gesamtausgaben für die Umweltmaßnahmen der Region im Zeitraum 2020–2024 die historische Marke von 10 Milliarden Euro erreichen: mit massiven Investitionen in die Entwicklung von allen Arten erneuerbarer Energien, Solarenergie, Wasserstoff, Biogas (mit einem Budget, das kommendes Jahr verdoppelt wird), in die Schaffung von Grünflächen sowie die Renovierung weiterführender Schulen, den Bau von ökologischen Quartieren und, natürlich, in eine saubere Mobilität.

Darüber hinaus enthält Akt II des Plans für den ökologischen Wiederaufbau der Region – der gemeinsam mit allen Beteiligten und den zahlreichen Akteuren der Klimakonferenz der Region COP IDF ausgearbeitet wurde – 192 Vorschläge, um auf die Herausforderungen des Klimaschutzes und des Kampfes gegen den Klimawandel einzugehen: darunter die Verpflichtung Nr. 77, „in der Region Paris einen Industriesektor für die Versorgung der Bauindustrie mit biobasierten Materialien zu schaffen, um den Anteil biobasierter Materialien in der Bauindustrie in der Region Île-de-France bis 2025 zu verdoppeln“.

Allein im Gebäudesektor fallen 40 % der CO2-Emissionen, 37 % des Energieverbrauchs und 40 % der weltweit produzierten Abfälle an. Biobasiertes Bauen (d. h. der Holzbau) ist eine Lösung zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks unserer Gebäude, denn die biobasierten Materialien sind erneuerbar, speichern Kohlenstoff und weisen sehr günstige Umweltbilanzen auf. Abgesehen von diesen Eigenschaften, die inzwischen weithin dokumentiert sind, sind die Holz- und biobasierten Lösungen besonders gut für das dicht besiedelte städtische Umfeld der Region Paris geeignet: schnelle Umsetzung, begrenzte Belastung durch Baustellen, trockene Bauweise, die wenig Baustellenabfälle erzeugt, Leichtigkeit, die eine Aufstockung ohne Neuaufbau der Fundamente ermöglicht, usw. Allerdings konnte sich das biobasierte Bauen auf dem Markt der Region Paris noch nicht vollständig durchsetzen, obwohl in der Region in den vergangenen Jahren bereits wichtige Erfahrungen bei bedeutenden Bauprojekten gesammelt wurden: Bau des olympischen Dorfes, Hochhäuser im Rahmen des Plans „Industries du bois“, die Quartiere rund um die 172 Bahnhöfe des Grand Paris Express sowie Baustellen für Bau, Erweiterung und Aufstockung sowie Sanierung und Umwandlung tertiärer Gebäude in Wohnraum.

Seit mehr als 3 Jahren ermutigt die Region die öffentlichen Bauherren durch ihre Förderprogramme „réflexe bois-biosourcés“ (bzgl. Holz aus biologischen Quellen) und „quartiers innovants et écologiques“ (bzgl. innovativen und ökologischen Stadtvierteln) nunmehr dazu, mit gutem Beispiel voranzugehen. Zudem hat sich die Region als Bauherrin ihrer 463 weiterführenden Schulen dazu verpflichtet, bevorzugt Holz und biobasierte Rohstoffe bei künftigen Bau- und Sanierungsarbeiten zu verwenden.
 

Aufruf zur Interessenbekundung in Höhe von 5 Millionen Euro zur Feststellung und Begleitung von Projekten von Industriebetrieben, die Holz und biobasierte Materialien verarbeiten

Zusätzlich zu den Maßnahmen zur Förderung der Nachfrage und unter Fortführung des Hilfsprogramms für die Schaffung und Modernisierung von Sägewerken möchte die Region die Gestaltung des Angebots an Industrieprodukten aus biobasiertem Holz im Gebiet unterstützend begleiten.

Ziel des vorliegenden Aufrufs zur Interessenbekundung ist die Suche nach und Unterstützung von Projekten, um Industriebetriebe für die Verarbeitung von Holz und biobasierten Materialien in der Region Île-de-France zu gründen.


Warum auf diesen Aufruf zur Interessenbekundung reagieren?

Die Region bietet Projektträgern, die von einem technischen Ausschuss ausgewählt werden, individuelle Unterstützung an: Investitionshilfen, Finanzierung von Studien, Unterstützung bei der Grundstücksuche.

Dieser Aufruf zur Interessenbekundung umfasst ein regionales Gesamtbudget in Höhe von 5 Millionen Euro, dem noch weitere öffentliche Mittel folgen können, um einen Teil der Kosten zu decken für:

  • Errichtung, Erweiterung und Ausbau von Produktionsstätten,
  • Kauf von Materialien sowie Produktions- und Vertriebsmitteln,
  • Vorbereitende Studien- und Beratungsleistungen.


Die Projekte werden zum Zeitpunkt ihrer Prüfung auf die Anwendung staatlicher Beihilferegelungen als „staatliche Beihilfen“ bezeichnet.

Ist im Rahmen des Projekts eine Bewerbung für mehrere regionale Programme möglich, was die Einreichung mehrerer Anträge erfordert, wird die Region dem Projektträger eine individuelle administrative Unterstützung anbieten.

Die Identifizierung und der Erwerb von Grundstücken kann gegebenenfalls von den regionalen Behörden und der Société d'Économie Mixte (SEM) Île-de-France Investissements et Territoires begleitet werden.

Schließlich wird die Region eine koordinierende Rolle gegenüber anderen öffentlichen und privaten Geldgebern übernehmen.



Wer kann sich an diesen Aufruf zur Interessenbekundung beteiligen?

Jeder Träger industrieller Projekte: Unternehmen, Körperschaften, halböffentliche Unternehmen, lokale öffentliche Unternehmen.

Diese Projekte können insbesondere betreffen:

  • Entwicklung von industriellen Aktivitäten für die Verarbeitung von Holz und anderen biobasierten Materialien,
  • Schaffung einer 1. verarbeitenden Einheit,
  • Schaffung einer Produktionseinheit für Fertigwände,
  • Schaffung einer Produktionsstätte für CLT, Brettschichtholz, Holzkonstruktionen usw.,
  • Modernisierung oder Umbau einer bestehenden Industrieanlage usw.


Die Investitionen müssen zwingend in der Region Paris getätigt werden.

 

In welcher Form ist auf diesen Aufruf zur Interessenbekundung zu antworten?

Das Dokument ist in Form einer Broschüre à 4 bis 5 Seiten zu präsentieren, die unter anderem folgende Elemente enthält:

  • Vorstellung der beteiligten und/oder zu mobilisierenden Partner,
  • Beschreibung des Industrieprojekts und des geplanten Standorts,
  • Zielmärkte, Art der Produkte, Produktions- und Vertriebsmethoden,
  • bei der Realisierung des Projekts aufgetretene Probleme,
  • Investitions- und Finanzierungsplan, einschließlich der gewünschten Höhe der öffentlichen Mittel,
  • Potenzial für die Schaffung von Arbeitsplätzen,
  • Projektfortschritt,
  • Zeitplan für die Umsetzung.


Das Dokument ist per E-Mail an folgende Adresse zu senden: ami-biosources@iledefrance.fr

 

Voraussichtlicher Kalender:
  • Start der Ausschreibung: 21. Januar 2021,
  • Einsendeschluss für die Beantwortung der Ausschreibung: 1. April 2021,
  • Analyse der Antworten durch den technischen Ausschuss: 1. April bis 1. Mai 2021,
  • Abstimmung über die finanziellen Zuweisungen: Sommer 2021.