Für Zornitza Stefanova, Gründerin und Geschäftsführerin von BSPK, war die Expansion in die Region Paris, diesem natürlichen Dreh- und Angelpunkt für Start-ups, wo Innovation mit Talenten, Jugend und einem optimistischen Geist einhergeht, eine „naheliegende Wahl“. In diesem Exklusiv-Interview erfahren Sie mehr über die Expansion von BSPK. Lesen Sie außerdem mehr über den schnellen Aufstieg der Region Paris zur „Start-up-Hauptstadt Europas“.
Bitte sagen Sie uns ein paar Worte zu BSPK und Ihrem Lösungsansatz
BSPK ist eine mobile, soziale Plattform, die Marken dazu befähigt, das Kundenerlebnis in allen Kundensegmenten zu personalisieren – nicht nur bei Top-Kunden, sondern auch bei Neukunden oder Kunden, die in der Vergangenheit weniger aktiv waren. Bei dem Prozess wird die Kundenbeziehung für die Marken sichtbar, und sie sind in der Lage, das Einkaufserlebnis umfassender zu gestalten als es mit bestehenden Instrumenten möglich ist.
Über eine einfach zu bedienende App treten Verkaufsberater von Marken in Kontakt mit Kunden, die SMS, WhatsApp oder WeChat verwenden. Sie können ausgewählte Bilder oder Videos teilen und, je nach Vorliebe des Kunden, Termine ausmachen oder schriftlich kommunizieren.
Was hat Sie dazu bewogen, sich in der Region Paris niederzulassen?
Paris ist weltweit die Hauptstadt führender Marken und entwickelt sich gerade rapide zur Start-up-Hauptstadt Europas. Viele BSPK-Kunden sind hier ansässig und es war wichtig, ihnen nahe zu sein. Für mich war es eine naheliegende Entscheidung, unseren europäischen Hauptsitz hierher zu verlegen.
Wie hat sich der COVID19-Ausbruch auf das Luxus-/Einzelhandelsökosystem in der Region Paris ausgewirkt? Inwiefern ist das eine Chance (oder Herausforderung) für BSPK?
Ich habe BSPK vor zwei Jahren gegründet, denn ich stellte fest, dass Weltmarken persönliche Kontakte mit ihren Kunden auf mobilen Geräten vermieden – dort wo wir mittlerweile unsere ganze Zeit verbringen und mit unseren Freunden interagieren. Viele Marken benutzten noch Papier und Bleistift für Kundendetails. Das musste modernisiert werden.
Covid-19 hat unseren Markt ins digitale Zeitalter katapultiert. Dies ist eine große Chance für BSPK, denn die Pandemie unterstreicht die dringende Notwendigkeit für Marken, das Einkaufserlebnis im Laden mit dem Einkaufserlebnis außerhalb zu verbinden. Die Geschäfte rund um die Welt öffnen zwar wieder, aber viele Kunden machen sich noch Sorgen über gesundheitliche Risiken bei persönlichen Einkäufen. Weiterhin gibt es dauerhafte Veränderungen im Einkaufsverhalten mit der Erwartung, dass Marken digital versiert und richtig ausgestattet sein müssen, um ein großartiges und unvergessliches Erlebnis zu bieten – im Geschäft und digital. So hat beispielsweise einer unserer Kunden während der Sperrung eine Konversionsrate von 85 % erreicht, wenn Markenberater über BSPK persönlich mit Kunden verhandelt haben. Wenn Kunden ihre Erfahrung genießen, kaufen sie auch.
Ich bin sehr optimistisch, was die Zukunft desjenigen Einzelhandels betrifft, wo Kundenbeziehungen personalisiert, gepflegt und mit einer menschlichen Note entwickelt werden.
Was sind Ihrer Meinung nach die Schlüssel zur erfolgreichen internationalen Expansion eines Unternehmens?
Es ist sehr wichtig, die genauen Bedürfnisse unserer Kunden zu verstehen. Wir stehen ihnen sehr nahe – und arbeiten mit unseren Kunden wie mit Partnern. Dazu gehören Manager und Markenberater im Verkaufsraum. Deren Aufgaben betrachten wir als unsere Aufgaben. Vor Covid-19 verbrachte ich jeden Monat zwei Wochen in Paris, und ich gehe davon aus, dass ich zu diesem Zeitplan zurückkehren werde, wenn die Reisebeschränkungen aufgehoben werden. In Paris Leute einzustellen war eine erstaunliche Erfahrung – das verfügbare Talent ist beeindruckend.
Außerdem ist es wichtig, global zu denken – weil unsere Kunden global denken. Von Anfang an haben wir die BSPK-Cloud so konstruiert, dass sie flexibel ist und sich an die bestehende Technologie unserer Kunden, den Marken, anbinden lässt. In jeder globalen Region unterscheiden sich die Anforderungen aufgrund von Marktbedingungen oder kulturellen Unterschieden. Da BSPK flexibel ist, konnten wir es genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden weltweit zuzuschneiden, und das sehr schnell. So kann die Anbindung von BSPK an ein internes System am Verkaufsort einer Marke in sechs Wochen bewerkstelligt werden, um Markenberatern Kundeninformationen in Echtzeit zur Verfügung zu stellen.
Wie schätzen Sie die Arbeitskräfte/Talente in der Region Paris ein? Was sind Ihre Pläne im Hinblick auf die Personalbeschaffung?
Paris ist ein sehr willkommener Dreh- und Angelpunkt für Start-ups. Als jemand, der aus der Bay Area kommt, ist es für mich spannend, einen solchen Optimismus rund um Innovationen zu sehen – und eine junge Generation, die hochmotiviert ist, in der Start-up-Welt erfolgreich zu sein. Das hat mich allerdings auch nicht überrascht, denn die französische Start-up-Community in der Bay Area und in New York ist bereits eine treibende Kraft. Viele meiner Freunde in US-Start-ups sind Franzosen. Auf der Fachmesse CES waren beispielsweise im Januar über 300 französische Start-ups vertreten. Es gibt mittlerweile sehr wenige Barrieren für einen Geschäftsbetrieb in Frankreich. Viele Pariser sprechen ausgezeichnetes Englisch – Station F machte es zur Hauptsprache. Darüber hinaus gibt es hier erstklassiges Ingenieurswissen.
Können Sie ein paar Worte zur Unterstützung von Choose Paris Region bei Ihrer Expansion sagen?
Choose Paris Region hat mir geholfen, an französische Unternehmer und Investoren anzubinden. Bei der letztjährigen Vivatech-Konferenz hatte ich die Ehre, zu einem Start-up-Mixer auf der Seine eingeladen zu werden – eine absolut unvergessliche Erfahrung! Die Region Paris stellte uns auch Anwälte aus der Gegend vor, die sich auf die Bedürfnisse von Start-ups spezialisiert haben, sowie Buchhalter und andere Fachleute. Und es hilft, dass die Organisation sowohl im Silicon Valley als auch in Paris präsent ist – sie ist eine vertrauenswürdige Brücke für Innovation und Zusammenarbeit.
Choose Paris Experts
Lola Legros
Creative IndustriesExpert